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Wieso „Bio“ mehr als nur ein Label ist

16 Okt

„Bio“ gibt's im Supermarkt! Man erkennt es sofort, denn es ist fett aufgedruckt. Also ab in die Tüte und alles gut!?

Ja und nein, denn Bio ist nicht nur ein Gütesiegel, sondern in manchen Situationen auch ein Zugeständnis an die eigenen Ansprüche. Es ist ein Lebenskonzept, dem sich Produzent und Konsument verschreiben müssen. Man kann eben nicht erwarten, dass Bio-Lebensmittel die Normen konventioneller Lebensmittel erfüllen. Bio-Äpfel werden nicht gespritzt und kommen daher schon mal mit Macken. Das ist eben so.

Und obwohl ich das weiss, scheitere ich doch immer wieder an meinen tiefsitzenden Ansprüchen. Meine Lebenseinstellung ist noch nicht vollends „bio“, auch wenn ich überwiegend „bio“ kaufe. Dazu eine kleine Geschichte (aber Achtung, es gibt einen gewissen Ekelfaktor):

Neulich fuhr ich wieder einmal mit meinem Einkaufswagen durch die Verkaufsgänge einer ALDI-Filiale, um meinen Wochenendeinkauf zu absolvieren. Als ich am Tiefkühlregal vorbeikam, wollte ich Lachsfilets kaufen. Die esse ich nämlich sehr gerne.

Doch jedes mal mache ich mir auch Gedanken darüber, unter welchen Bedingungen die Fische aus dem Meer geholt werden und deshalb achte ich immer auf das MSC-Gütesiegel. Von Aquakulturen halte ich nichts, denn dort werden die Fische mit Antibiotika zugeschüttet.

Dieses mal fiel aber mein Blick auf eine neue Sorte Lachs. Und zwar Wildlachs aus ALDI's „Bio“-Sortiment. Dieser stammt aus einer bio-zertifizierten Aquakultur und ist natürlich um einiges teurer als der normale MSC-Fisch (aber dennoch ein absolut vertretbarer Preis).

Nun saß ich in der Zwickmühle. Denn mein Gewissen pochte darauf, dass ich es mir leisten könne den kleinen Aufpreis für den „bio“-Fisch zu zahlen und dafür z.B. an anderer Stelle meines Einkaufs sparen könnte. Um nicht ewig wie paralysiert vor dem Fisch stehen zu bleiben, machte ich kurzen Prozess und nahm den teuren Fisch.

Doch wie so viele Dinge im Leben, hat auch meine Fischgeschichte zwei Seiten. Aus irgendeinem Grund passierte es mir, dass ich mich im Netz über Aquakulturen schlau machen wollte. Naja, Wissensjunkie eben. 😉

Ich erfuhr, dass diese Art der Fischzucht von Greenpeace befürwortet wird. Es gilt als eine vernünftige Art der Fischereiwirtschaft. Und insofern sollte man diese Fischzuchtmethode unterstützen.

Doch dummerweise machten mich meine Recherchen auch noch auf einen Artikel über die Qualität von Tiefkühlfisch (aus dem Jahre 2008) aufmerksam, der eher unappetitliche Details enthüllte. Wissen ist manchmal ein Fluch! Das werdet Ihr in zwei Sätzen auch verstehen. Denn viele Tiefkühl-Lachse sind mit Keimen belastet, oder mit Wurmlarven, die parasitisch in den Fischen leben. Aber keine Angst, so lange man den Fisch gut durchgart, kann man ihn bedenkenlos essen.

Und hier schliesst sich der Kreis meiner Erzählung. Denn jetzt könnte man sich die Frage stellen, ob der Bio-Lachs, bei dem auf Antibiotika verzichtet wurde, aus Konsumentensicht wirklich die bessere Alternative darstellt. Immerhin wäre es naheliegend, dass gerade dieser Fisch stärker mit Keimen oder Würmern belastet ist. Ich gestehe, bei diesem Gedanken habe ich kurzzeitig den Fisch in meinem Kühlfach weniger genussvoll betrachtet.

Aber hier gilt es wohl sich bewusst zu machen, dass die natürlichen Makel von Lebensmitteln weit weniger kritisch sind, als die Belastung durch Antibiotika, weil diese zu Resistenzen führen kann. Ein Phänomen, das man aus Krankenhäusern kennt. Dazu habe ich bereits geschrieben.

Aber auf der anderen Seite kann man wohl davon ausgehen, dass es den Fischen in dem Bio-Zuchtbetrieb generell besser geht. Zum Beispiel nehme ich an, dass die Populationsdichte vernünftig überwacht wird und nicht zu viele Fische pro Becken gehalten werden. Dadurch hätten die Fische deutlich weniger Stress und wären körperlich robuster. Insbesondere könnten sie unter entspannteren Aufwuchsbedingungen ein besseres Immunsystem entwickeln bzw. aufrechterhalten. Bio ist immer als Gesamtkonzept zu sehen. Es beschränkt sich nicht nur auf den Verzicht von Antibiotika. Es kommt auf die gesamten Produktionsbedingungen an.

Bei der konventionellen Fischzucht wird häufig auf die Populationsdichte nicht ausreichend geachtet.

Eine andere Lehre aus dieser Geschichte ist, dass man auch als Konsument mit kleineren Mängeln der Produkte leben muss, denn obwohl die Natur bekanntlich selektiert, tut sie es nicht gemäß unserer Ästhetik.

Trotzdem muss ich zugeben, dass ich, was Nahrungsmittel betrifft, ziemlich pingelig bin und mir solche Zusammenhänge immer wieder konkret bewusst machen muss. Sicher geht es Euch so. Oder!?

Es grüsst,

Euer Tinyentropy

 

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10 Kommentare

Verfasst von - Oktober 16, 2012 in Natur, Tiny's Gedanken

 

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10 Antworten zu “Wieso „Bio“ mehr als nur ein Label ist

  1. mechentel

    Oktober 16, 2012 at 11:51 pm

    wo soll ich anfangen und wo aufhören? BIO? Was ist das eigentlich? Nicht gespritzt? Das stimmt so nicht. Natürlich werden Bio-Äpfel gespritzt. Nur eben nicht mit den aller schädlichsten Mitteln.
    Fisch generell? Gut und schön, wenn er aus dem Meer kommt, aber dass den Fischen beim Hochziehen der ultra schnellen Fischernetze die Augen auspoppen und ihre Eingeweide aus dem Maul kommen, weil die Geschwindigkeit mit der diese Geschöpfe hochgezogen werden, der blanke Horror ist, weiss und will vor allen Dingen NIEMAND wissen. Ja, es ist BIO. Aber es ist auch die schlimmste Art, ein Lebewesen zu töten!
    Dann lieber aus dem BIO Becken, da stirbt der Fisch nicht so Qualvoll. Er darf zwar nie in seinem Leben erfahren, was es heisst ein Lachs zu sein, aber was soll es, schließlich ist er ja nur ein Nahrungsmittel. Oder doch auch ein Mitgeschöpf?
    Arme Tiere, und wir Menschen sollten uns zu tiefst schämen.
    Wer aber wirklich unsere Mitgeschöpfe essen möchte und dabei auch noch die „Güte“ hat auf die artgerechte „Haltung“ wie wir Menschen so schön sagen, Wert legt, der kaufe ausschließlich DEMETER-Produkte.

     
  2. yt

    Oktober 17, 2012 at 8:09 am

    Bewusst kaufen, heißt Respekt vor der Arbeit und dem Wert der Nahrungsmittel.

    Dann muss man sich auch nicht schämen, dass es uns hier so gut geht, während viele Menschen Hunger leiden. Und genau das sehe ich hier, wenn ich dein Worte lese.
    Dass du bewusst lebst. Dafür auch meinen Respekt dir gegenüber.

    Ich kann nur aus meiner pers. Sicht schreiben. Dazu muss man sagen, wir verzichten bewusst auf viel Luxus, um uns Essen zu leisten, das etwas teurer ist. Uns schmeckt es besser als Produkte mit Geschmacksverstärkern o. Hefeextrakten.

    BIO ist ein Siegel, das ich pers. mehr als „Zeichen“ interpretiere. Die Herstellung genügt dann einer bestimmten Norm und diese ist jedoch nicht sonderlich um Nachhaltigkeit bemüht.
    Wenn ich Produkte mit dem BIO Siegel kaufe, statt eines anderen Produktes, dann in der Hauptsache deswegen, weil ich den Marketingstrategen sagen will: „Ich bin bereit ein paar Cent mehr aus zu geben, für vernünftige Lebensmittel“.

    Würden alle Menschen „BIO“ oder sogar wirklich nachhaltig, ökologisch wertvolle Produkte kaufen wären diese nicht teurer als industriell gefertigte. Das müsste jeder Ökonom sich an 5 Finger abzählen können.

    Nicht die Natur kostet Geld, es sind die Arbeitskräfte die Geld kosten. Nur der Mensch nimmt Geld.
    Wenn Qualität zum Standard wird, ist der Standard niemals so teuer wie Luxus.
    Also müsste nachhaltig hergestellte Nahrung die Regel sein, dann wäre sie nicht teuer.
    Die kosten der Umweltschäden tragen wir ohnehin, wir ordnen sie nur selten den Verursachern zu.

    Du hast es schon angedeutet. Klinisch steril ist für uns ungesund. Destilliertes Wasser ist ein gutes Beispiel.
    Nicht die Natur ist schlecht, nicht der natürlich gefischte Lachs, es ist schlecht die Umwelt zu verseuchen, dass nur noch kranke, schwache Tiere in freier Wildbahn zu finden sind.

    Noch ein Beispiel, eine Anekdote, worüber ich mich wirklich aufregen kann und tue.
    Es ist Dummheit. Anders kann ich es nicht anders sagen.

    Wir fragten bei einer Feier einen befreundeten Bauern, ob er „BIO“ Milch kauft. (Welcher Art auch immer) Nein, entgegnete er – er wäre ja nicht doof. Er kauft Milch und Joghurt billig bei Aldi.

    Der gleiche Bauer fährt mit zu den Protesten, um für höhere Milchpreise zu protestieren.
    Der gleiche Bauer erzürnt sich wegen ungerechter Subventionen aus der EU.
    Der gleiche Bauer nimmt Subventionen für den Ausbau seiner Ställe.
    Der gleiche Bauer stellt keine weiteren Arbeitskräfte ein (reiner Familienbetrieb) weil das zu teuer wäre, eher kauft er eine weiter Maschine.

    Wir kaufen „bio“ Milch, aus einer vorbildlich geführten Molkerei, für 1,29 den Liter. Viel brauchen wir nicht. Ab und an mal ein Müsli Morgens oder ein Schuss in den Kaffee. Der Liter hält meist länger als eine Woche. Und ganz ehrlich, noch in der 2. Woche, nach Anbruch, ist diese idR in Ordnung. Die billig „Bio“ Milch hatte ich auch probiert, die kippte regelmäßig und punktgenau um, je nach dem was drauf gedruckt war. Als ob die Bakterien genau abgezählt wären.

    Würden wir billige Milch kaufen, wären die Ersparnisse etwa 20 vielleicht 40 Euro im Jahr.
    Das Geld wäre ich sogar bereit zu spenden, wenn es deswegen auch nur einer Kuh auf diesem Planeten besser ginge.

    Mit herzlichen Grüßen,
    yt

     
    • tinyentropy

      Oktober 17, 2012 at 9:53 am

      Es steckt viel Wahres in Deinen Worten. Allerdings will ich widersprechen, was den Aspekt des Leids der Menschen anderswo auf der Welt betrifft. Die Tatsache, dass ich gutes Essen haben möchte (ohne Antiobiotika etc.) hat ja erst einmal einen gewissen Eigennutzcharakter. Daher taugt es wenig, um sich „nicht schämen“ zu müssen. Die Tatsache, dass so viele Menschen Hunger leiden hat mit diesem Artikel nichts zu tun und möchte ich als eigenes Thema ansehen.

      Dann noch zum Thema Nachhaltigkeit als neuer Standard. Dazu habe ich mir schon mal meine Gedanken gemacht:
      https://tinyentropy.com/2012/08/24/wie-viel-ware-dir-nachhaltigkeit-wert-ein-gedankenexperiment/#more-1197

      Es ist tatsächlich spannend die einfache Frage zu stellen: „Wie viel teurer wäre unser Lebensunterhalt, wenn unsere Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs nachhaltig und fair produziert würden“. Ich denke, da lauern schon so einige Zusatzkosten. Und weil das so ist lautet die wahre Losung zur Lösung des Problems: Wir müssten öfters mal Verzicht leisten. Und hier sind wir wieder bei dem Thema dieses Artikels – man muss mit seinen Ansprüchen ringen.

      Viele Grüsse

       
      • yt

        Oktober 17, 2012 at 10:59 am

        Du hast natürlich recht, globale Probleme der fairen Verteilung sind ein gänzlich anderes Thema.

        Ich denke nicht das es irgendwo kosten lauern.
        Ökonomisch betrachtet ist es so, dass der Fisch kein Geld nimmt.
        Es sind die Arbeitskräfte.
        Je mehr Menschen Arbeit haben, desto mehr Kaufkraft ist da.

        Das ist der ein Teil.

        Je mehr Menschen nachhaltiges Essen konsumieren und vernünftig mit Ressourcen der Natur umgehen, desto weniger Aufwand ist es, diese herzustellen – weil sich die industrielle Fertigung an die Bedürfnisse anpassen kann.

        Das ist der andere Teil. Beides hat zur Folge das im Verhältnis der Preis bezahlbar wird aber der Wert steigt.

        Der IST-Zustand:
        Der Konsument wird an eine industrielle Fertigung angepasst. Die Löhne sinken, die Arbeit wird weg rationalisiert. Es ist kaum noch Arbeit vorhanden um selbst „billiges“ Essen zu kaufen.

        Industriell gezüchteten Pflanzen (Obst / Gemüse) müssen neue Eigenschaften gezüchtet werden damit sie Resistent gegen Mikroorganismen und Schädlinge werden. Diese Eigenschaften sind in einigen wenigen Ländern sogar schon patentiert! Dabei wäre dies in einer heterogenen Pflanzenwelt gar nicht notwendig.

        Ich behaupte auch, ohne das ich dazu einen Beweis erbringen könnte, durch die industrielle Fertigung kann jeder Konsument sein „Lieblingsessen“ jederzeit Essen. Was sich wie ein Vorteil anhört ist offensichtlich ein Nachteil. Durch die homogene, einseitige Ernährung herrscht in der zivilisierten Welt, in der wahrlich kein Mangel herrschen sollte, eine fehlerhafte Ernährungsweise.
        Viele Menschen zeigen Mangelerscheinungen die von der Ernährung her rührt.

        In einer der Natur angepassten Ernährung ist dies in unserem Breitgrad ein hausgemachtes Wohlstands-Problem. Es gibt Wintergemüse, es gibt im Sommer Obst. Saisonales Essen bedeutet auch sich abwechslungsreich zu ernähren. Dazu, oben drauf, kann man auch noch jederzeit alles Essen was man möchte, aber wer in unserem Land Mangelerscheinungen zeigt, Vitamin D, Kalzium, Phosphat, Fette, Eiweiße oder weiß der Henker, der hat ein Wohlstands-Problem.
        Wer sich nun auch noch, ohne tatsächliche medizinischen Notwendigkeit, auf Nahrungsmittel Ergänzungspräperate stürzt, der kann auch genauso gut einer Voodoo Sekte beitreten.

        Für mich steht fest: Verzichten müssten wir auf gar nichts. Uns wird aber viel Angst gemacht um den Profit zu steigern.

        Seit zwei Monaten fahre ich nun für die „Tafel“. Wenn die Menschheit aufhören würde soviel Überschuss zu produzieren, hätte man vielleicht mal den Kopf frei um über Sinn und Unsinn nach zu denken.
        Nur ein kleiner Teil dessen, was im Laden weggeschmissen wird, bekommt die Tafel.
        < 10%
        Für 4 Euro bekommt man eine siebenköpfige Familie bei der Tafel eine Woche satt.
        (Hab ich gerade gestern gesehen,… 5 Kinder, Mutter schwer krank.)
        Etwas mehr als die Hälfte der angebotenen Waren werden von der Tafel ausgegeben. Der Rest muss entsorgt werden.

        Ich sehe hier nur einen kleinen Ausschnitt, in einem Dorf.
        Wir produzieren uns zu Tode. Verschwenden Zeit und Energie.

        Daher kam mein Gedankengang, etwas vom Thema ab.
        Deswegen wiederhole ich meine These, weil ich den Eindruck habe, ich konnte mich nicht verständlich machen:
        Wäre Qualität der Standard, wäre Qualität billig wie Standard.

        Nur Profitgier macht Menschen Arm. Die Kartoffel wächst auch ohne Zinsen.

        Mit herzlichen Grüßen,
        yt

         
      • tinyentropy

        Oktober 17, 2012 at 11:42 am

        die kosten wären sehr viel höher.

        erstens, weil viele produkte zur zeit für billiglöhne im ausland produziert werden. zweitens, weil lebensmittel derzeit subventioniert werden.
        ausserdem werden umweltschäden, energiekosten etc. nicht richtig in die kosten mit eingerechnet.
        mehr bioware braucht grössere ackerflächen, den verzicht auf dünger. man müsste lokalen anbau betreiben, anstatt im ausland zu produzieren und auf riesencontainerschiffen die waren hierhin zu verschiffen. und und und…

        die industrie kann sich nicht so einfach auf bio umstellen. bio bedeutet vielfalt. industrielle grossproduktion braucht aber genormte ausgangsmaterialen. was du zu verbinden versuchst, birgt erst einmal einen grossen widerspruch in sich.

        da lauert meiner meinung nach sogar ein immenses potential an unterschlagenen kosten.

         
  3. mechentel

    Oktober 17, 2012 at 10:55 am

    ob man mit seinen Ansprüchen ringen muss, wenn man sich bewusst macht, dass auch Tiere ein Recht auf ein Tiergerechtes Leben haben, bevor sie auf unsere Teller landen, ist die Frage!
    Ist es nicht eigentlich so, dass wir ums verrecken nicht einsehen wollen, dass die Tiere keine „PRODUKTE“ sind. Für uns sind sie nur PRODUKTE und wenn wir – für uns – gute PRODUKTE haben möchten, sollten wir eben mit unseren „Ansprüchen ringen“. Es kommt also darauf an, wieviel „RINGEN“ wir bereit sind auf uns zu nehmen! So lese ich deine Auffassung von der „wahren Lösung“. Es geht nun einmal nur ausschließlich um Geld. Das Geld das die Industrie haben will und das was wir bereit sind für das PRODUKT auszugeben. Um die Lebenwesen, ihre Bedürfnisse, Ihre RECHTE und ihre Befindlichkeiten scheren wir uns nicht die Bohne, denn: Es sind ja nur PRODUKTE. Und die sind keine Mitgeschöpfe, sondern nur DINGE.
    Ob ich dann auch mal meinen Hund in die Pfanne hauen kann? Ist ja BIO, denn er isst nur das was ich für ihn koche und das ist so Bio wie Bio nur sein kann. Also ist er essbar und wenn man die ethische Ebene weglässt, ist es ein qualitativ sehr hochwertiges PRODUKT.

     
    • tinyentropy

      Oktober 17, 2012 at 11:30 am

      ja, ich spreche hier vom konsumgut tier. das stimmt. denn ich bin kein vegetarier und gehe auch nicht selbst auf die wiese und töte ein tier, das ich später essen werde. deshalb ist es aus meiner sicht ein produkt, welches ich im supermarkt kaufe, und das kommt in meinen worten zum ausdruck.

      dafür schäme ich mich ein bisschen, denn ich bin mir meiner verantwortung für das leid der tiere bewusst. man kann sagen, ich nehme es billigend in kauf und versuche im kleinen massstab daran etwas zu ändern, indem ich bio-fleisch kaufe. in der hoffnung, dass es auch den tieren dadurch besser geht. sterben müssen sie für mich aber dennoch und auch leiden. an diesem punkt bin ich ignoranter als ich es mir selbst gegenüber zugeben möchte. man stellt sich unwissend und redet sich ein, dass menschen nun mal fleisch essen.

      nun, wo ich das gesagt habe, möchte ich klarstellen, dass es in diesem artikel nicht um den kompletten verzicht auf fleisch geht. es geht darum, sich einzugestehen, dass wir auf einer ganz anderen ebene den wert der natur schon nicht zu schätzen wissen. wer einen apfel mit macken schon argwöhnisch betrachtet ist noch meilen davon entfernt, das leid der tiere abschaffen zu wollen. bis dahin fehlt mir noch ein gehöriges stück einsichtsfähigkeit und die absolute bereitschaft verzicht zu leisten.

      du hast recht.

       
      • mechentel

        Oktober 17, 2012 at 11:54 am

        Ja, gut und schön, aber da hast du mich missverstanen. Bewusst?
        Es geht hier absolut nicht um Vegetarismus oder um den Verzicht auf das Fleich der Tiere, die dann dafür sterben müssen. Es geht um das würdige Leben der Tiere und deren würdigen Ende auf dieser Erde.
        Und dazu hatte ich Eingangs auch gesagt, man solle dann – wenn man nicht auf Fleisch und tierische PRODUKTE verzichten möchte und kann- DEMETER Produkte kaufen und nur diese.
        Mit der DEMETER-Klappe schlägst du alle deine Fliegen auf ein mal. PRODUKT hat nicht gelitten, PRODUKT hat glücklich und artgerecht gelebt; PRODUKT ist ohne Antibiotiker und ohne Fischmehl etc ernährt worden und wenn das PRODUKT aus einem Huhn stammt, also das Ei oder Teile von dem Huhn, so hat das ROHMATERIAL – also das Huhn selbst – sogar scharren dürfen, Sonne und Mond gesehen, Die Wiese betreten, und sehr viel Platz zum Leben gehabt. Die PRODKUKTE, die aus dem ROHMATERIAL „Rindvieh“ stammen durften sogar ihre Hörner und Hoden behalten. Sie wurden also nicht ohne Betäubung einer Hodenentfernung oder einer Hörnerentfernung unterzogen. Sie durften artgerecht mit ihren gesamten Körperteilen ein schönes Leben auf der Wiese verbringen.

        Um es kurz zu machen: Ich bin in der Tat Vegetarierin. Und dies weil ich mir keine oder nur wenige DEMETER-Produkte leisten kann. Also verzichte ich auf die sehr teueren Fleisch-PRODUKTE.
        Ich esse aber MILCHPRODUKTE und EIER. Diese sind dann sehr selten geworden – war früher viel mehr – und immer öffter von DEMETER.
        Also, Du siehst, keiner ist perfekt. Darum geht es auch nicht. Entweder isst man TIERE und kauft DEMETER und darf zurecht ein gutes Gewissen haben, oder man lässt es! So einfach ist es!
        Wenn man sich kein DEMETER leisten kann, isst man eben keine TIERE oder nur sehr selten.
        Informiere dich doch mal über die DEMETER Philosophie

         
      • tinyentropy

        Oktober 17, 2012 at 11:56 am

        Ja, aber Demeter ist meiner Ansicht nach wirklich kaum zu bezahlen, es sei denn man isst entscheidend weniger und leistet somit Verzicht.

         
  4. mechentel

    Oktober 17, 2012 at 12:02 pm

    Genau so ist es :-)))))))))))))))
    Aber auch hier wieder deine Bemerkung im Hinblick auf die Kosten! Ja es ist teuer Tiere zu respektieren, aber unsere PFLICHT.

     

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