Mehr Überwachung wird von politisch Verantwortlichen im Zuge der Terrorbekämpfung immer und immer wieder gefordert. Warum eigentlich?
Weil die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas katastrophal ist und jeder Dienst deshalb möglichst unabhängig von anderen Diensten auf alle digital verfügbaren Informationen zugreifen möchte. Wie katastrophal die konventionelle Terrorbekämpfung grenzübergreifend ist, zeigt ein aktueller Beitrag in der Sendung Frontal21:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2710920/Terroristen-auf-der-Durchreise (“Terroristen auf freier Tour durch Europa“)
Okay, damit wäre der Grund für die ständigen Forderungen nach mehr Überwachung verständlich. Aber ist dies der richtige Weg?
Nein! Die Dienste und Staaten eines vereinten Europas müssen lernen sich besser abzustimmen. Dringend. Unabdingbar. Es kann, es darf nicht immer auf Kosten der Bürgerrechte gehen. Vor allem auch, weil die Rechnung einfach nicht aufgeht. Ich arbeite selbst im Bereich Big Data Analytics. Man muss einfach wissen, wie schwierig es ist, die Nadel im Heuhaufen zu suchen – auch mit fortschrittlichsten Algorithmen und großen Rechenzentren. Ich bezweifle ganz einfach, dass es genügend kompetente Experten gibt – ja, geben kann – um die inzwischen gesammelten Daten schlüssig und sinnvoll auszuwerten, und zwar prädiktiv, nicht retrospektiv, wie es meist geschieht. Etwas unvorhergesehenes zu prognostizieren ist einfach schwierig.