Anlässlich eines Artikels auf Zeit.de über die „Generation Y“, d. h. die heute 20-30-Jährigen.
Zitat:
„Als lässig und selbstbewusst beschrieb die ZEIT die »Generation Y«. Das verkennt deren Ängste. Ein Widerspruch. (…) Die zahlreichen Etiketten für diese Altersgruppe, von Generation Praktikum über Generation Doof bis zur Generation Y, lassen sich deshalb so geschmeidig austauschen, weil sie zwar eingängig klingen, mit der Realität aber wenig zu tun haben.“
Dazu meine ich: Über meine Generation gibt es viel zu erzählen; die Geschichten füllen ganze Blogs, wie den meinigen.
Ich schliesse mich der Aussage des Artikels an, dass unserer Generation kein Stempel aufgeprägt werden darf. Denn wir haben uns nicht einer einzigen Herzenssache (Atomausstieg, pro/kontra den Sozialismus) verschrieben, sondern kämpfen stattdessen mit der Selbstfindung einer Rolle bzw. eines Selbstverständnisses in einer massiv durch die Globalisierung geänderten Welt.
Für die Generationen vor uns war Deutschland die ganze Welt; ein Ausdruck mangelnden Interesses an dem Rest der Welt, so weit es nicht bloß um Urlaub ging.
Wir sind die Generation, die sich nicht mehr in einem sinnlosen Streit der Ideologien orientieren muß, sondern in der Realität der Welt. Für uns geht es um Kooperation, Integration und Wettbewerb, nicht um die Positionierung in einem Schwarz-Weiss-Denken. Wer das nicht versteht, der wird uns nicht gerecht werden können.
gnaddrig
März 27, 2013 at 12:02 pm
Gerade in den Medien ist der Bedarf nach bequemen Abstempelungs- und Einsortiermöglichkeiten aber auch groß. Die brauchen griffige Etikette, um nicht jede Gruppe Leute, über die sie schreiben, jedesmal wieder aufwändig definieren zu müssen. Da kommen die Generationen dann ins Spiel.
Ich bin allerdings skeptisch, ob sich ganze Jahrgänge so einfach zusammenfassen und pauschal beschreiben lassen. Dazu sind die Leute zu verschieden, gibt es zu viele wild unterschiedliche Lebensentwürfe und Interessen. Gemeinsam sind ihnen allenfalls die allgemeinen Umstände, denen sich die Angehörigen bestimmter Jahrgänge typischerweise ausgesetzt finden. Wenn es um diese Umstände geht und die Möglichkeiten, sich mit ihnen zu arrangieren oder sie zu nutzen, können solche Generationen-Schubladen ganz nützlich sein. Auf ihnen aber pauschale Aussagen über die unter diesen Etiketten zusammengefassten Menschen zu machen, ist aber gewagt und wird oft danebengehen.