Im ZDF-Sommerinterview stand heute Peer Steinbrück Rede und Antwort. Er machte eine gute Figur, was man von seinem Interviewpartner, Thomas Walde, nicht behaupten kann.
Walde hatte sich anscheinend unzureichend auf das Gespräch vorbereitet und kam nicht darüber hinaus, beharrlich auf einem einzigen Punkt herumzureiten: Er warf der SPD vor, mit ihren Reformplänen die Flexibilität der Wirtschaft zu weit einzuschränken. Und er malte ein wirklich düsteres Bild Deutschlands unter einer womöglich kommenden SPD-geführten Regierung. Zu unrecht, wie Peer Steinbrück anhand vieler Richtigstellungen und Präzisierungen erläuterte.
Aber in auffallend penetranter Weise ignorierte Herr Walde alle von Hr. Steinbrück vorgetragenen Argumente. Das wirkte schon ein bißchen kurios, denn diese waren durchaus überzeugend: Es gibt eine Menge Handlungsbedarf, Korrekturen früherer Reformen, die unsere Gesellschaft wieder gerechter machen könnten. Regulierung ist nichts per se schlechtes, sondern ein notwendiges Steuerungskonzept für eine gerechte Gesellschaft. Es kommt nur darauf an, wie man es macht! Diese simple Wahrheit drang aber nicht zu Herrn Walde durch. Er blieb – wie so viele Andere – eingemauert hinter einem Wall neoliberaler Plattitüden.