Frauentausch, Mitten im Leben, etc…. so heißen Fernsehproduktionen, die uns ein schiefes Bild von der Wirklichkeit vermitteln. Sie sind mitunter recht unterhaltsam. Aber es gibt Opfer diesseits und jenseits der Mattscheiben.
Scripted reality, d.h. eine den Zuschauern bloß vorgekaukelte Realität, ist längst ein gemeingültiges Prinzip in der deutschen Fernsehlandschaft geworden. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit und nicht jeder Mensch wird dies noch zielsicher auseinanderhalten können. Besonders Jugendliche werden dadurch gefährdet, weil ihnen die eigene Lebenserfahrung fehlt, um die Situationen einschätzen zu können.
Es wird eine Pseudorealität geschaffen, an die sich die Gesellschaft anpasst. Doch die Zuschauer scheint dies seit langem nicht mehr zu stören und unsere Politiker ebenso wenig. Scripted soaps gibt es ja auch aus dem Justizwesen.
Dabei hat das deutsche Fernsehen – auch das Privatfernsehen – einen klaren Bildungsauftrag, mit dem die Verdrehung von Tatsachen nicht vereinbar ist, so lange sie nicht explizit kenntlich gemacht wird. Leider wird dieses Thema viel zu selten in den Medien behandelt. Eine Ausnahme stellt die folgende Reportage dar, von der ich hoffe, dass sie uns richtig informiert.
Eine weitere Gefahr sehe ich darin, dass im digitalen Zeitalter Bilder und Videos auch sehr leicht digital manipuliert werden können. Mit der Fortentwicklung dieser Techniken können Zuschauer auf noch nie dagewesene Art und Weise getäuscht werden. Vor diesem Hintergrund ist es unschätzbar wichtig, dass man dem Fernsehen trauen kann, zumindest die meiste Zeit über. Denn schließlich bedeutet Fernsehen eine wichtige Informationsquelle. Dieses Vertrauen wird durch die Sender immer mehr strapaziert und zerstört.