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Social networks: Badoo bedeutend schlechter als sein Ruf

08 Jan

Badoo.com ist ein aufstrebendes soziales Netzwerk, das sich derzeit anschickt im Windschatten von Facebook Größe zu gewinnen und das „nächste 100-Milliarden Dollar Unternehmen“ zu werden. Ein ehrgeiziges Ziel und in Anbetracht der vielen Konkurrenz beinahe utopisch. Doch Badoo wird momentan in den Medien gefeiert und kann sich sehr hoher Mitgliederzahlen rühmen. Dabei nutzt Badoo eine von Facebook vernachlässigte Nische der sozialen Interaktion. Bei Badoo geht es nämlich darum mit fremden Personen in Kontakt zu kommen, um Gelegenheiten für einen Plausch oder ein Date zu schaffen.

Ich habe Badoo.com mit einem Testprofil im Selbstversuch getestet und komme zu einem enttäuschenden Fazit. Um es auf den Punkt zu bringen: Zwar kann man Badoo auch kostenfrei nutzen, aber es macht keinen Spaß. Wichtige Funktionen, die einem Aufschluss über potentielle Gesprächs- und Flirtpartner geben könnten, sind natürlich nicht kostenfrei und die dafür notwendigen Punktepakete sind auch recht teuer.

Wenn man nicht bereit ist das notwendige Geld auszugeben buw. sich die Punkte durch Werbeaktionen mühsam zu verdienen, steuert man im Badoo-Universum relativ blind und ziellos. Was aber über alle Maßen stört, ist, dass man auf jeder freien Fläche des Webportals dazu aufgefordert wird Punkte zu erwerben oder vollkommen sinnlose, monotone Spielaktionen auszuführen, um wenigstens ein bißchen Funktionalität freigeschaltet zu bekommen, oder das eigene Foto für andere Nutzer kurzweilig sichtbar zu schalten. All dies wäre ja für einen kostenfreien Dienst hinnehmbar. Aber hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Bei Badoo.com muß man im Akkord hunderte von Bildern anderer User durchklicken, um sie zu bewerten. Als Belohnung winken ein paar Goodies und dass die eigenen Fotos eine Bewertung von anderen Usern erhalten. Fraglich nur, was man mit solcher Art gewonnener Bewertungen wiederum anfangen soll. Aufgrund des Konzepts sind die Bewertungen vollkommen unnütz. Würde man als Nutzer einmal am Tag 10 Bilder bewerten sollen, könnte man vielleicht nich die notwendige Sorgfalt herrschen lassen. Aufgrund der nicht enden wollenden Maßen von Bildern („Bewerten Sie noch 50 Bilder, um…“) klickt man sich am Ende aber nur noch stupide durch und gibt einen Sche***dr***k auf die Angemessenheit des Urteils.

Erhält man einen sogenannten Volltreffer, müsste man auch wieder Punkte investieren, d.h. Geld ausgeben, um die Person sehen zu können. Das macht die ganze Schinderei vollends sinnlos, denn was bringt es dann, wenn andere User auch das eigene Bild zu gesicht bekommen und Interesse zeigen.

Das Erscheinungsbild der Webseite rundet das Bild ab. Hier soll einfach bloß schnelle Kasse gemacht werden, während gleichzeitig so viele Nutzerdaten (Standort, Interessen, Partnervorstellungen, etc.) wie möglich eingesammelt werden. Auch programmiertechnisch hat Badoo nicht viel zu bieten. Die mobile Webseite navigiert sich schwerfällig und bietet dem Nutzer keine ersichtliche Möglichkeit sich auszuloggen. Wahrscheinlich sollen so im Hintergrund weiter Daten gesammelt werden. Mir half nur meine Cookies im mobilen Browser zu löschen.

Fazit: Trotz des Hypes um Badoo.com kann ich von dessen Benutzung nur abraten. Dieses soziale Netzwerk braucht kein Mensch. Außerdem ist bekannt, dass Badoo viele Fakeprofile und Karteileichen enthält. Kein Wunder. Eine Möglichkeit um kurzfristig ein paar Sonderfunktionen zu erhalten besteht darin, 30! Freunde per Email zu Badoo einzuladen. Praktischerweise kann man das direkt über seinen Facebook-Account erledigen. Auf diese Weise erklärt sich leicht, warum das Netzwerk trotz mangelhafter Leistungen so rasant wächst. Es bleibt die Frage, warum solche Portale immer kommerziell sein müssen!?

 

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2 Kommentare

Verfasst von - Januar 8, 2014 in Gesellschaft, Netz

 

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2 Antworten zu “Social networks: Badoo bedeutend schlechter als sein Ruf

  1. yt

    Januar 15, 2014 at 9:15 am

    Bei Facebook bezahlt das „Mitglied“ auch. Der Benutzer merkt es nur nicht, wie dort die Nutzer verraten und verkauft werden. Und wenn er es merkt – reagiert der Nutzer typisch menschlich: »… macht ja nichts, alle anderen leiden ja genauso.«

    Ich kann mir vorstellen, dass es der gleiche psychische Mechanismus ist, wie damals bei inhaftierten in Konzentrationslagern. Der unerschütterliche Glaube, das die Herde Schutz bietet.

    Die Privatsphäre geht den Bach runter, die Persönlichkeitsrechte (selbst von „nicht Mitgliedern) werden von den FB – Nutzern selbst ausgehöhlt. Selbst auf ihre Urheberrechte verzichten sie.

    Diaspora funktioniert, kostenfrei. Und Quelloffen. Spass ist was man daraus macht.

    Mit unkommerziellen Grüßen,
    yt

     
  2. nomara

    Januar 19, 2014 at 10:34 pm

    Auf facebook merkt man es vielleicht nicht gleich aber man bekommt ständig werbung zu sehen. Auf Badoo bin ich nur selten und hab noch nichts dafür bezahlt. Hab gesehen dass sie paysafecard als zahlungsmethode annehmen. Insofern fänd ich diese möglichkeit praktisch wenn ich dort jemanden kennen lernen möchte. Auf gratis portalen wird man leider mit werbebanners konfrontiert.

    Ehrlich gesagt gluab ich nicht dass badoo mit dem jetzigen format so groß wie facebook wird. Die möglichkeiten auf den beiden plattformen sind völlig unterschiedlich. Diese funktion wo man fotos sieht und auf ja nei oder vl klickt find ich trotzdem ganz nett.

     

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