Im Rahmen einer Absolventenfeier wurde ich heute auf eine Band aus Düsseldorf aufmerksam, die mich echt überzeugt hat. Die Band heisst Pauly und spielte eine Reihe von Songs, die der Sänger Adrian Pauly selbst komponiert hat.
Die Band trat in Minimalbesetzung auf, d.h. ausnahmsweise nur zu zweit. Normalerweise ist es eine fünfköpfige Gruppe. Adrian Pauly stand als Sänger am Mikrofon und spielte eine akkustische Gitarre. Er wurde von Peer Seuken am Keyboard / Klavier begleitet.
Die Stücke gehen direkt unter die Haut. Sie sind sehr melodisch und raffiniert arrangiert. Pauly’s Stimme ist relativ tief angesiedelt, aber dynamisch und gibt sich auch in den Spitzen keinerlei Blößen.
Die Stücke begeistern mit Raffinesse und Eingängigkeit. Mir hat die gut abgestimmte tonale Interaktion zwischen Gitarre und Klavier besonders gut gefallen. Die Stücke „A place called home“ und „Let him know“ haben es mir besonders angetan.
Ich kann diese Band also wirklich empfehlen. Zumal mir (leider) nicht all zu viele gute Bands aus Düsseldorf bekannt sind.
Im Ausland habe ich es genossen, dass es in den Amüsiervierteln eine richtige Szene für Live-Musik gibt, z. B. in Istanbul. Das ist hier in Deutschland in den Städten, die ich so kenne, leider nicht (mehr) der Fall. Schade! Wirklich schade, wie ich finde.
Catio
Januar 30, 2013 at 9:51 pm
Düsseldorf ist musikalisch eine sehr innovative Stadt, auch wenn die Auftrittsmöglichkeiten für die vielen Bands leider recht beschränkt sind. So gab es zu meiner musikalischen Zeit alleine in Düsseldorf (80er Jahre) annähernd 800 Bands. Doch ausgebremst wurde jedes öffentliche Konzert von den Anwohnern, die grundsätzlich wegen Ruhestörung die Polizei holten, selbst wenn wir auf der unbewohnten Seite des Rheins spielten (die Beschwerdeführer waren also mehr als 600m weit weg). Insofern ist es kein Wunder, dass es in Deutschland kaum Live- oder Strassenmusik gibt – die Beschwerdeführer sind zu zahlreich… 😉
tinyentropy
Januar 31, 2013 at 3:31 pm
Hi, grüss Dich!
Prima, danke für den Einblick. Heisst das, dass Du auch mit einer Band aktiv warst?
Es ist schade, wenn es am „Widerstand der Bürger“ lag. Klingt echt lächerlich, wenn das ganze auf den Rheinwiesen, fernab der Wohnungen, geschah.
Aber in der Altstadt wird in den Clubs ja auch Musik aus der Konserve gespielt, die nicht weniger laut ist. Das heisst, dort muss es andere Gründe haben. LG
Catio
Januar 31, 2013 at 8:55 pm
Ja, ich war damals mit Band aktiv; bekannt geworden sind wir jedoch nie. Den schönsten Auftritt hatten wir in der Kiefernstrasse in einem Café „Nix da“, zur damaligen Zeit Düsseldorfer Knotenpunkt der Hausbesetzerszene. Sicher gab es hier und da einige Auftrittsmöglichkeiten, allerdings waren die stark begrenzt. Für die Gastronomie gab und gibt es da wohl eher das Problem, dass gute Bands teuer sind und zudem das Publikum zumeist bekannte Musik hören möchte, da ist das aus der Konserve einfacher und billiger und weniger aufwändig.