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Hintergründe zum Malikonflikt in „Mit offenen Karten“

20 Jan

 

 
2 Kommentare

Verfasst von - Januar 20, 2013 in Außenpolitik, Dokumentationen

 

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2 Antworten zu “Hintergründe zum Malikonflikt in „Mit offenen Karten“

  1. marien86

    Januar 20, 2013 at 3:48 pm

    Hallo tinyentropy,

    was mir die Sendung ein wenig zu verschweigen scheint ist die Rolle Frankreichs während der Dekolonialisierung. Sie beuten die Rohstoffe ihrer ehemaligen Kolonien weiter aus, was mit dem Geld aus dem Rohstoffabbau passiert schien Paris nie sonderlich zu interessieren. Man kann argumentieren, dass sich Paris aus innerstaatlichen Angelegenheiten raus halten soll. Tun sie das? Ich will gar nicht abstreiten, dass es Hollande wirklich um eine Stabilisierung der Region geht. Nur, wer profitiert davon am meisten? Die Franzosen! Wer weiß, wie stark Frankreich vom Rohstoff Uran abhängt, der ahnt die geostrategische Bedeutung dieses Krieges. Zu den Wurzeln dieses Konfliktes gehört auch, dass das koloniale Frankreich zusammen mit den anderen Großmächten die Grenzen eher nach eigenem Gusto ziehen ließ. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf die Tuareg und deren tradierten Wanderrouten.

    Und was ist mit den schwachen Regierungen? In den einstigen Kolonien wurden einst einheimische Eliten eingesetzt, die zu einer Minderheit gehörten. Man hat so Konflikte zwischen den Stämmen als strategisches Machtmittel genutzt, nach dem Motto: wir Europäer geben euch den Platz, den ihr nie hattet. Im Zuge der Dekolonialisierung blieben die etablierten Eliten an der Macht. Die Strukturen ähneln noch sehr stark dehnen zur Kolonialzeit. Die schwachen Regierungen sind (im wahrsten Sinne) Minderheitsregierungen. Die meisten afrikanischen Staaten sind nicht das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung. Sie sind das Ergebnis abrupter Entwicklungen: Kolonialisierung -> Dekolonalisierung. Zwischen beiden Phasen liegen häufig nicht mal 100 Jahre. Man darf auch nicht vergessen, dass diese Minderheitsregierungen häufig von „Europa“ unterstützt werden.

    In zwölf Minuten kann man nicht mehr machen , als gezeigt wurde. Es könnte aber der Eindruck entstehen, dass die gegenwärtigen Entwicklungen von der Historie abgekoppelt sind, dass Frankreich hier als Retter agiert. Geschichte wirkt bis in die Gegenwart und mischt sich mit neuen Entwicklungen. Man kann die Rolle der ehemaligen Kolonialmächte gar nicht hoch genug einschätzen. Gerade wenn man weiß, das die einheimischen Eliten die Unis der „Mutterländer“ besuchten.

    Gruß, David

     
    • tinyentropy

      Januar 20, 2013 at 4:44 pm

      Hallo David!

      Danke für die Ergänzungen. Der kleine Clip vermittelt Frankreichs Rolle nur in Auszügen. Was mir gut gefällt ist, dass die Region im Kontext dargestellt wird.

      Ehrlich gesagt, weiss ich selbst noch wenig über die betreffenden Länder. Ich werde mich auch noch mal schlau machen müssen über die Traditionen und Wurzeln der Tuareg. Weiss nicht, ob dies ein Nomadenvolk ist!? Wiki wird mir helfen.

      Dir viele Grüsse und einen schönen Sonntag!

       

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