Es gibt die kleinen Ausflüchte in unserem Leben. Sie führen uns an geheime Orte. Dorthin ziehen wir uns zurück für einen kurzen Moment des Verschnaufens oder der Besinnlichkeit. Ein jeder kennt solche Orte. Und doch sind sie sehr individuell von uns gewählt.
Für mich als Düsseldorfer Jong sind dies verschiedene Stellen am Rheinufer. Dort, wohin sich nur wenige andere Menschen verirren. An anderen Tagen gehe ich gerne in den Wald und laufe einfach vor mich hin. Ich mag es dort keinem Menschen zu begegnen, weil dies das Gegenteil des hektischen Stadtlebens bedeutet. Außerdem ermöglicht mir die Abgeschiedenheit laut vor mich hin zu singen 🙂
Alternativ dazu gehe ich sehr gerne in Saunalandschaften, wo ich am besten entspannen kann. Die Wärme, Ruhe und Art der Beleuchtung helfen mir mental abzuschalten. Das kann ich so richtig genießen und erlebe es wie einen Urlaubstag.
Als ich noch in Saarbrücken lebte, konnte ich schnell nach Luxemburg fahren. Diese Stadt ist außergewöhnlich, weil sie in der Mitte von einem Tal zerschnitten wird. Wenn man in das Tal hinabsteigt und dem Verlauf des kleinen Flusses folgt, ist es sehr verblüffend, dass man total vergisst, mitten in einer Stadt zu sein. Das Gefühl habe ich geliebt!
Orte im Netz
Neben solchen physischen Orten gibt es auch Stellen im Internet, die uns als kleine Ausflucht dienen. Ich nenne mal SPIEGEL Online. Viele Menschen besuchen täglich mehrmals die Seite, um kurz abzuschalten. Ich denke, dass dies im Büroalltag ein bekanntes Ritual geworden ist.
Mir geht es auch mit manchen Produktportalen so. Die besuche ich manchmal ohne konkreten Grund. Ziemlich bekloppt, wie ich zugeben muß. Man kann, weiß Gott, seine Freizeit klüger verwenden! 😉 Aber wie durch einen magischen Impuls getrieben finde ich mich auf der Seite öfters wieder als mir lieb ist. Offenbar braucht mein Gehirn selbst zum Abschalten noch irgendeinen Input.
Und natürlich sind Blogs, wie dieser, immer eine gute Anlaufstelle, um etwas interessantes zu lesen zu finden.
Und wie sieht das bei Euch aus?
Mich würde natürlich interessieren, was Eure persönlichen Rückzugsorte sind. Oder wollen wir sie Orte der Inspiration nennen?
Welche Naturplätze oder öffentliche Orte findet Ihr gut, um zu entspannen? Welche Webseiten besucht Ihr regelmäßig?
Pfeffermatz
Januar 5, 2013 at 7:45 pm
Danke für den schönen Artikel, der in mehrerer Hinsicht meine Erfahrungen widerspiegelt.
Das mit „Spiegel Online“ trifft zB auf mich genauso zu – es ist mein täglicher Zufluchtsort im Büro.
Wir sind letzten Sommer durch Luxemburg gefahren. Als ich die Tallandschaft mitten in der Stadt sah, wollte ich auch nichts sehnlicher, als da hinuntersteigen und durchwandern – aber da war meine Familie anderer Meinung… Ansonsten wandere ich gerne durch Wikipedia 😉 und inzwischen auch durch WordPress, aber das nicht bei der Arbeit.
Im ernst: das ziellose, physische Wandern, wie ich es früher gerne machte (im Urlaub oder einfach abends durch die Stadt) vermisse ich sehr. Das funktioniert nur, wenn man alleine unterwegs ist. Ich habe ganze Urlaube damit verbracht, einfach immer weiter zu gehen/fahren, wie immer – ohne zu wissen, was danach kam. Und irgendwann kam immer etwas interessantes, was ich sonst nie gesehen hätte.
Stevi P.
Januar 6, 2013 at 1:20 pm
Hallo Tinyentropy!
Ich ziehe mich gerne auf hoch gelegene Orte in der Stadt zurück, so daß ich von dort die Aussicht genießen kann. Am liebsten habe ich es, wenn ich dabei an der frischen Luft sein kann. Wenn der Wind bläst, fühle ich mich frei!
Leider ist es an vielen solchen Orten überfüllt mit Menschen, aber ich habe das Glück in einem hohen Bürogebäude zu arbeiten 🙂
Viele Grüße,
Stefan